Sächsische Wohnungsgenossenschaften als Fels in der Brandung – das müssen wir aber auch bleiben können

Angesichts der anhaltenden Gaskrise und explodierender Energiekosten fordert der VSWG in einem Pressestatement die Bundesregierung bei ihrer Klausurtagung in Meseberg auf, erst zu überlegen und dann zu handeln – und nicht umgekehrt.

Dazu Mirjam Philipp, Vorstand des VSWG:

„In Krisenzeiten wie diesen sind die über zweihundert Wohnungsgenossenschaften in Sachsen mit ihren fast 300.000 Wohnungen ein Fels in der Brandung. Unbestritten. Diese Rolle nehmen Wohnungsgenossenschaften nicht erst seit Kurzem, sondern tradiert seit weit über hundert Jahren ein. Es geht dabei nicht nur um den Erhalt des bezahlbaren Wohnens, sondern auch um ein sicheres und schönes Zuhause sowie einen verlässlichen Rückzugsort. Wir sind als Vermieter auch an der Quelle der sozialen Bedürfnisse und gesellschaftlichen Informationen. Im Moment haben wir das Gefühl, dass diese entweder kaum oder erst wenn ein riesiges politisches Durcheinander entstanden ist, wahrgenommen werden. Wie kann das sein? Beispiel Gasumlage. Erst jetzt scheint man entdeckt zu haben, dass tatsächlich auch Verbraucher davon betroffen sind. Dabei ist bereits im Mai 2022 das zugrundeliegende Energiesicherungsgesetz novelliert und der Umlageparagraf im Bundestag eingefügt worden. Bei den zustimmenden Parteien fanden in der Diskussion Verbraucher nicht statt. Zu sehr hat man sich auf das Thema Energie fokussiert. Immer wieder hat auch der Verband auf die unkontrollierbare Situation der explodierenden Betriebskosten einschließlich Gasumlage für die Mieter hingewiesen. Aber solange Uniper-Vorstände über 7 Mio. Euro Vergütung im Geschäftsjahr 2021 erhalten, kann man unseren Mitgliedern und Mietern nicht mehr erklären, warum sie solidarisch die Gasumlage tragen sollen. Was wir brauchen sind schnelle und effiziente Entlastungs-maßnahmen, die die Mieter verstehen und die direkt und unmittelbar bei ihnen ankommen. Dazu gehört z. B. auch eine anreizorientierte Deckelung der Energiepreise. Orientierung und Verlässlichkeit ist gefragt. Sicherlich tragen auch hierzu die Genossenschaften bei, aber sie müssen ein Fels in der Brandung bleiben können. Und so lange wir noch keine Lösung bei der Vorleistung der Betriebskosten und den damit verbundenen Liquiditätsschwierigkeiten für manche Unternehmen haben, ist diese Verlässlichkeit in Gefahr. Unsere Botschaft nach Meseberg? Erst überlegen und dann handeln – und nicht umgekehrt.“