Sächsischer Bundestagsabgeord­neter Kassem Taher Saleh zum Kennenlernen beim VSWG

Am 31. März 2022 fand das nächste Treffen mit einem sächsischen Bundestagsabgeordneten beim VSWG statt. Kassem Taher Saleh vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN war zum Kennenlernen zu Gast beim VSWG.

Der gelernte Dipl.-Bauingenieur ist der erste Ansprechpartner der Fraktion im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und sitzt aktuell auch in der Ampelregierung bei den Verhandlungen des Haushaltes. Zu Beginn des Gesprächs stimmten beide der Leerstandsproblematik in den ländlichen Regionen im Freistaat zu und der Aufgabe, hier wieder mehr Attraktivität hinein zu bekommen. Besorgniserregend ist zudem auch die Entwicklung der Baupreise, die sich durch den Ukraine-Krieg noch dramatisch verschärft haben. Mirjam Luserke berichtete vom Besuch der Wohnungsgenossenschaft Böhlen eG und ihrem Neubauprojekt, wo insbesondere die Lieferung von Stahl große Probleme bereitet. Kassem Taher Saleh ergänzte, dass neben Stahl auch Bitumen teurer wird und bundesweit massive Baustopps drohen. Auch der ökologische Baustoff Holz aus Sibirien kann momentan nicht über den Lieferweg durch die Ukraine ausgeliefert werden.

Mirjam Luserke betonte, dass die guten ökologischen Ansätze aus dem Koalitionsvertrag aufgrund der aktuellen Begebenheiten relativiert werden müssen. Der Wegfall der BEG-Förderung im Januar diesen Jahres war keine gute Performance der Regierung. Die Bestände der sächsischen Wohnungsgenossenschaften haben einen ganz anderen Sanierungsstand gegenüber den Beständen im Westen Deutschlands. Sie wurden bereits 1990 energetisch saniert. Aber auch hier steht die zweite Sanierungswelle an und dafür braucht es keine Verschärfung der Energiestandards durch das neue Gebäudeenergiegesetz. Auch beim Mieterstrom müssen pragmatische Lösungen angedacht werden.

Kassem Taher Saleh ist auch im Bundestag im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und berichtete von privaten Aktionen vieler Handwerker sowie anderer Firmen in seinem Wahlkreisbüro in Görlitz, um den Kriegsflüchtlingen schnell zu helfen. Beiden Gesprächsteilnehmern ist die Unterstützung bei der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge eine Herzensangelegenheit.