35. Verbandstag am 2. Juli 2025 in Leipzig

Ein Jahr ist vergangen – und wieder war es soweit:
Am 2. Juli 2025 fand der 35. Verbandstag unseres Verbandes in Leipzig statt. Obwohl es gefühlt gerade erst der letzte war, zeigte sich erneut, wie rasant sich das Umfeld verändert – wirtschaftlich, wohnungspolitisch und gesellschaftlich. Trotz tropischer Temperaturen versammelten sich 116 Vertreter unserer Mitgliedsunternehmen zunächst zur formellen Mitgliederversammlung.
Formeller Teil: Rückblick, Zahlen und Perspektiven
Die Tagesordnung enthielt wie gewohnt Berichte, Zahlen und Beschlüsse. Der VSWG-Vorstand blickte in seinem Bericht auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück und warf gleichzeitig einen fundierten Blick nach vorn: Die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen für unsere Wohnungsunternehmen 2025 sind beträchtlich.
Im Rückblick betonte der VSWG-Vorstand die intensive politische Arbeit zur Sensibilisierung des Bundes für die spezifischen Belange der ost- und mitteldeutschen Wohnungswirtschaft. In mehreren Formaten – darunter Gespräche mit der damaligen Bauministerin Klara Geywitz sowie Pressekonferenzen – konnte erreicht werden, dass nicht nur der Neubau, sondern auch die Herausforderungen von Wohnungsgenossenschaften als Bestandshalter und mit Leerstandsproblemen wieder in den politischen Fokus rückten.
Dabei bleibt das Spannungsfeld bestehen: Während 11.000 Kommunen bestehen, gelten nur rund 400 offiziell als „angespannte Märkte“. Doch Lösungen orientieren sich oft nur an diesen – eine klare Differenzierung ist weiterhin erforderlich.
Politik-Impulse und wohnungspolitische Herausforderungen
Ein zentrales Thema war die Neuausrichtung der Wohnungspolitik unter der neuen Bundesbauministerin Verena Hubertz. GdW-Präsident Axel Gedaschko betonte die Notwendigkeit, mit Instrumenten wie dem „Bauturbo“ die Förderpolitik zu stabilisieren und gezielt im Sinne der Wohnungswirtschaft weiterzuentwickeln – eine „fast lane“ sei dringend erforderlich. Auch die EU-Wohnungspolitik wurde kritisch betrachtet: Zwar rückt das Klimathema in der neuen Legislaturperiode etwas in den Hintergrund, doch bleiben auf dem Weg zur Klimaneutralität erhebliche wirtschaftliche Hürden bestehen.
Auf Landesebene begrüßte der Verband die Verabschiedung des sächsischen Doppelhaushalts 2025/2026 am 26. Juni 2025. Die Fortführung und teilweise Aufstockung wichtiger Förderprogramme – insbesondere für preisgünstigen und gebundenen Mietwohnraum – sowie die überraschende Reaktivierung der Richtlinie Wohnraumanpassung und verbesserte Zinskonditionen der Aufzugsförderung wurden als Erfolge gewertet.
Prof. Dr. Hillebrand hob weitere relevante Entwicklungen hervor: etwa die Grundsteuerreform, die Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie das milliardenschwere Investitionsprogramm der Bundesregierung.
Grußwort der Staatsministerin und Podiumsdiskussion
Die im vergangenen Geschäftsjahr vor allem beim politischen Auftritt gelebte sehr gute Zusammenarbeit des Verbandes mit dem vdw Sachsen zeigte sich dann auch im anschließenden Programmpunkt: Staatsministerin Regina Kraushaar richtete ein wertschätzendes Grußwort an die Teilnehmenden und hob die soziale Ausrichtung der sächsischen Wohnungswirtschaft sowie deren Engagement für Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit hervor. Sie schilderte eindrucksvoll den schwierigen Prozess der Haushaltsaufstellung in der Minderheitsregierung – stets mit dem Ziel, gute Kompromisse für die Branche zu erzielen.
In der anschließenden Podiumsrunde mit Ingo Flemming (wohnungspolitischer Sprecher der CDU), Henning Homann (Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag), Annette Rothenberger-Temme (Abteilungsleiterin im SMIL), GdW-Präsident Axel Gedaschko und den beiden Verbandsdirektoren Mirjam Philipp und Alexander Müller wurden die im Grußwort beschriebenen Inhalte zu den Förderrichtlinien vertieft, der Nutzen sowie Optimierungserfordernisse diskutiert: Im Ergebnis ist das Glas aktuell fördertechnisch halb voll und nicht halb leer. Weitere Themen der Runde waren unter anderem Europapolitik, „Bauturbo“, der Sachsenfonds und das Sondervermögen des Bundes sowie die Perspektive zum anstehenden Doppelhaushalt 2027/2028 für den Freistaat Sachsen.
Ausklang mit Austausch
Nach einem intensiven Tag voller inhaltlicher Impulse und Diskussionen wurde der Verbandstag bei einem klimatisierten Abendessen abgerundet. Wer zwischendurch frische Luft auf der Terrasse suchte, kam angesichts der Hitze dankbar zurück – ein heißer Tag fand sein Ende.
Der persönliche Austausch mit Mitgliedern und Gästen war wieder ein Highlight. Dieses Jahr tagten wir in der Leipziger Messe – im kommenden Jahr kehren wir am 1. Juli 2026 zurück an den bewährten Ort: das Radisson Blu Park Hotel in Radebeul.