Bankenrunde des VSWG am 12. Juni 2023

Nach mittlerweile vier Jahren lud der VSWG am 12. Juni 2023 wieder zu einer Bankenrunde ins Restaurant Moritz nach Dresden ein. In den letzten Jahren musste die Bankenrunde coronabedingt regelmäßig verschoben und schließlich ganz abgesagt werden. Wie Prof. Dr. Klaus-Peter Hillebrand in seiner Begrüßung zusammenfasste, war auch der Gesprächsbedarf in den letzten Jahren aufgrund der Niedrigzinsphase vielleicht nicht ganz so groß. Dies hat sich jedoch mit dem signifikanten Zinsanstieg und den daraus resultierenden steigenden Zinsaufwendungen bei Prolongationen und Neukreditaufnahmen verändert, so dass die diesjährige Bankenrunde genau zur richtigen Zeit stattfand. 

Einleitend berichtete Mirjam Philipp über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte im Verband; allen voran die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz, welche die Mitgliedsunternehmen wirtschaftlich sehr stark beeinflussen könnten. Sollte der Gesetzgeber seine Pläne in die Realität umsetzen, könnten bis zum Jahr 2045 Investitionsbedarfe von bis zu 18 Mrd. EUR auf die 207 Wohnungsgenossenschaften des VSWG zukommen. Das würde letztlich einer Vervierfachung der aktuellen Investitionen für Modernisierung gleichkommen, die weder finanziell noch bezüglich der Handwerkerkapazitäten zu leisten ist.

Ein Thema, bei dem sowohl die Wohnungswirtschaft als auch die Kreditwirtschaft in einem Boot sitzen, ist die Nachhaltigkeit bzw. die Erfüllung der ESG-Kriterien (Umwelt, Sozial, Unternehmensführung), zu der Prof. Hillebrand die Anforderungen der Wohnungswirtschaft und den Stand in der Branche darstellte. Auch wenn derzeit beide Branchen noch in den Startlöchern stehen, sind sich die Teilnehmer der Bankenrunde einig, dass Nachhaltigkeit in nicht zu weit entfernter Zukunft im besten Fall Auswirkungen auf die Konditionierung der Darlehen haben werden bzw. im schlechtesten Fall darüber entscheiden werden, ob die Kreditvorlage seitens der Gläubiger überhaupt positiv beschieden wird.

Abschließend führte Sven Winkler durch die wichtigsten Zahlen der sächsischen Wohnungsgenossenschaften und bot mit sieben bankwirtschaftlichen Thesen Gesprächsgrundlage für den offenen Teil des Abends. In vertrauensvoller und angenehmer Atmosphäre tauschten sich die knapp 20 Teilnehmer über die aktuellen Entwicklungen aus und entwickelten gemeinsame Ansatzpunkte, um weiterhin zum Nutzen beider Branchen zusammenzuarbeiten. Denn: Trotz gegenläufiger Positionen verfolgen letztlich doch beide Branchen das gleiche Ziel. Die Wohnungswirtschaft braucht Fremdfinanzierungsmittel, um ihre Bestände attraktiv und marktfähig zu halten. Und nur wenn dies gelingt, können die Darlehen fristgerecht an die Kreditinstitute zurückgezahlt werden.

In diesem Sinne danken wir allen Teilnehmern der Bankenrunde für ihr Kommen und den offenen Austausch.

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