Parlamentarischer Abend der sächsischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft 2022

In bewegten Zeiten, in denen sich nicht nur gefühlt permanent fundamentale Veränderungen ergeben, sind Partner und Ereignisse, die für Beständigkeit und Verlässlichkeit stehen, umso bedeutender. Zu diesen gehört auch der jährliche Parlamentarische Abend, zu dem der VSWG gemeinsam mit dem vdw Sachsen ins Elements – DELI & Restaurant am 3. Mai 2022 eingeladen hatte.

Rainer Seifert, Verbandsdirektor des vdw Sachsen, eröffnete den Parlamentarischen Abend mit den Worten, dass die Zeitenströmung mit dem Elements zum Austausch eine feste Institution sei. Die Wohnungswirtschaft steht seit Jahren vor großen Herausforderungen, aber dieses Jahr muss auch das Kleingedruckte gelesen werden und die Voraussetzungen dafür müssen jetzt geschaffen werden. Die Bundesregierung hat ein Oster- und Sommerpaket verabschiedet und Verbandsdirektor Seifert erläuterte den circa 50 Anwesenden einen Vorschlag für ein entsprechendes Winterpaket, das auf die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft Bezug nimmt.

VSWG-Vorstand Mirjam Philipp begann ihre kurze Rede mit den Worten, dass das einzig Beständige gefühlt der Sonnenschein beim Parlamentarischen Abend sei. Ansonsten besteht die Welt ringsum nur aus Krisen – Urkainekrise, Energiekrise, Koalitionskrise, Klimakrise, Baukostenkrise, Rohstoffkrise. Und mittendrin ist die Wohnungswirtschaft, bei der die Auswirkungen der Krisen direkt ankommen. Die Wohnungswirtschaft wird ganz akut zum Krisenmanager. Die Rolle wollen wir aber nicht übernehmen, müssen es aber tun, weil beim Wohnen alles widergespiegelt wird, was die Gesellschaft, die Bürger in Sachsen bewegt. Mit der Energiekrise ist auch die Betriebskostenexplosion verbunden. Hier werden in 2023 Nachzahlungen zwischen 500 und 1.000 Euro bei der Betriebskostenabrechnung fällig und dies ist dann keine zweite Miete mehr, sondern eine dritte oder vierte. Die Klimakrise darf nicht von Öko-Romantik geprägt sein. Hier muss neu gedacht und vieles überdacht werden, aber immer unter der Prämisse, dass es für die Wohnungswirtschaft auch finanziell realisierbar ist. Mit Bezug zur Ukrainekrise ist eine überwältigende Hilfsbereitschaft vorhanden. Rund 90 Prozent aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften wollen helfen und über die Hälfte hat schon geholfen. Es stehen sofort 5.000 leerstehende marktaktive Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung. Aber es ist nur schleppend möglich, den Bedarf und das Angebot zusammenzubringen. Das liegt nicht an der Wohnungswirtschaft, sondern auch daran, dass man sich verwaltungstechnisch und rechtlich im Wege steht. Pragmatische Lösungen sind hier gefragt. Die private Vermittlung über Wohlfahrtsverbände läuft deutlich besser und unkomplizierter. Die Wohnungen sind da und das herzlich Willkommen auch.

Ebenfalls ein Grußwort hielt die Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Luise Neuhaus-Wartenberg, in dem sie die gute Gelegenheit des Austausches zu aktuellen Themen miteinander betonte. Immobilien sind beständig und Nachhaltigkeit sei das Gebot der Stunde. Und schon fast zur Tradition richtete Ulrich Menke als Abteilungsleiter des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung in Vertretung des Staatsministers ein paar Worte an die Teilnehmer des Parlamentarischen Abends und versicherte, dass Sachsen versucht im Rahmen der Bauministerkonferenz Einfluss zu nehmen für eine flexible und verlässliche Förderung. Die Impulse dienten als Grundlage für gute Gespräche miteinander und einen offenen Austausch, um Lösungen zu finden.

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