Thementag Neubau

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften verstehen sich als BESTANDShalter. Aber schließt dies NEUBAU aus? Grundsätzlich nein! Vor diesem Hintergrund hat der VSWG am 9. November 2021 zum Thementag Neubau in das Radisson Blu Park Hotel & Conference Centre nach Radebeul eingeladen.

Im Jahr 2020 haben die sächsischen Wohnungsgenossenschaften insgesamt 411 Wohnungen neu errichtet. Bezogen auf den Gesamtbestand von 295.724 Wohneinheiten sind das nicht einmal 0,2 Prozent des Bestandes. Die Gründe für den vergleichsweise geringen Neubau liegen auf der Hand. Vor allem die immer weiter steigenden Baukosten und die daraus zur Refinanzierung erforderlichen Zielmieten sind für die meisten Regionen Sachsens eine große Herausforderung.

Die derzeitige Situation bei den sächsischen Wohnungsgenossenschaften lässt sich mit „So schlecht stehen wir nicht da!“ zusammenfassen, wie Mirjam Luserke, Vorstand des Verbandes, in ihrem Einführungsstatement betonte. Gleichzeitig steht die Branche vor großen Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um die Energiewende, sondern auch darum, für neue und vor allem jüngere Zielgruppen attraktiv zu sein. Beide Aspekte lassen sich mit Neubau deutlich einfacher realisieren.

In 13 zum Teil etwas provokativen Thesen fasste im ersten Vortrag Sven Winkler, Referent Betriebswirtschaft des VSWG, die wichtigsten Gründe zusammen, die für einen Neubau sprechen. Dabei wurde das Marktumfeld der sächsischen Wohnungsgenossenschaften unter die Lupe genommen und Begriffe wie „Klumpenrisiken“, Bestandsdiversifizierung, reale Vermögensverluste oder „Liquiditätsberge“ in den Gesamtkontext eingeordnet. Ziel war es dabei, die Perspektive der Konferenzteilnehmer ein Stück weit weg von den Risiken und Problemen hin zu Chancen zu verlagern.

Im Verbandsgebiet verfügen einige Unternehmen über eine sehr umfassende Neubauerfahrung. Dazu zählt auch die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG, dessen technisches Vorstandsmitglied Alrik Mutze über den Bauprozess einer Genossenschaft von der Idee über die Gremien bis zur Umsetzung berichtete. Dabei zeigte sich vor allem, dass eine klare Formulierung der Aufgabenstellung, eine detaillierte Strukturierung der Prozesse und eine frühzeitige Einbindung von Aufsichtsrat, Vertretern (bzw. Mitgliedern) und vor allem der Mitarbeiter mit zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Neubau zählen.

Die nachfolgenden Vorträge beleuchteten die wesentlichen Facetten eines Neubaus. Insgesamt verfolgte der Tag ein großes Ziel, wie es Mirjam Luserke auch im Schlusswort noch einmal zusammenfasste: „Mut machen“ für Neubau.

Ein herzlicher Dank sei an alle Besucher, Referenten und Aussteller gerichtet, die dem Thementag Neubau zu einer außerordentlich gelungenen Veranstaltung verholfen haben.

Hier gelangen Sie zu den Fotoimpressionen.